Leber und Galle - eine zentrale Rolle im Stoffwechsel
Die Organe Galle und Leber werden in der Schulmedizin anhand von Blutwerten kontrolliert. Oft wird erst nach den Ursachen geforscht wenn auffällige Lebersymptome auftreten, wie Schmerzen, deutliche Schwächen der Immunabwehr oder Symptome wie Blutarmut.
Die Naturheilkunde setzt bereits früher an!
Die Stärkung der Leber spielt besonders in altbewährten Heilverfahren wie der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) eine wichtige Rolle.
Der Stoffwechsel ist eine der wesentlichen Aufgaben der Leber. Nahrungsstoffe, vor allem Aminosäuren, werden hier verwertet, und Abfallprodukte wie Giftstoffe und Medikamente werden abgebaut und mehrheitlich über die Galle ausgeschieden. Die Produktion und Speicherung von Eiweißstoffen wie z.B. Gerinnungsstoffen und Vitaminen, erfolgt ebenfalls in der Leber. Darüber hinaus wird in der Leber die gelbe Galle gebildet und über die Gallensäure abgegeben.
Zu den Aufgaben der Galle gehört die Fettverdauung indem Sie Lipide in kleine Tropfen zersetzt. Die Galle selbst ist eine zähe Flüssigkeit, die in der Leber produziert und in der Gallenblase gespeichert wird. Nehmen wir Nahrung auf, wir die Gallenflüssigkeit in den Zwölffingerdarm ausgeschüttet.
Bei einer Störung der Gallebildung treten oft Beschwerden bei der Fettverdauung auf.
Eine Fettunverträglichkeit ist oft auf eine Verstopfung der Gallenwege zurückzuführen. Die Galle kann nicht ausfließen und somit können die Fette aus dem Darm nur noch in geringem Maße absorbiert werden. Auch der im Volksmund als Gelbsucht bekannte „posthepatische Ikterus“ ist auf eine Funktionsstörung der Galle zurückzuführen. Der Farbstoff „Bilirubin“ - ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin - kann nicht mehr ausgeschieden werden und verursacht eine Gelbfärbung der Schleimhäute und der Haut.
Ein weiteres, bekanntes Problem sind die Gallensteine, also Kristallisationsprodukte. Diese entstehen wenn das Mischungsverhältnis zwischen Lecithin, Cholesterin und den Gallensalzen nicht mehr stimmt. Gallensteine entstehen häufig und sorgen nicht immer für Schmerzen. Nur in etwa 25% der Fälle zeigen sich Symptome wie Koliken, Druckschmerzen im rechten Oberbauch oder Gelbsucht.
In der Naturheilkunde sind daher die Stärkung der Leber und besonders der Schutz und die Prophylaxe, von Bedeutung. Dazu bieten sich sowohl die Homöopathie und auch die Phytotherapie an. Dies kann durch Gabe homöopathischer Einzel- oder Komplexmittel und auch durch wirksame phytotherapeutische Mittel wie z.B. Chelidonium majus (=Schöllkraut), Atropa bella-donna (=Tollkirsche), Carum carvi (=Kümmel), Chamomilla recutita (=Kamille), Colocynthis (=Koloquinte), Fel tauri (=Ochsengalle) und auch Gentiana lutea (=Gelber Enzian) erfolgen.
Das homöopathische Arzneimittelbild von Chelidonium, auch besser unter dem botanischen Namen Schöllkraut bekannt, wird laut dem homöopathischen Arzneimittelbild wie folgt verwendet: bei Entzündungen, Steinbildungen und chronischen Störungen des Leber-Galle-Systems sowie bei Entzündungen der Atemorgane und des Rippenfells und auch bei Rheumatismus ist Schöllkraut das Mittel der Wahl.
Weitere homöopathische Mittel, mit Schwerpunkt auf der Leber, sind Carduus benedictus (=Benediktendistel), Carduus marianus (=Mariendistel) und Stannum metallicum (=Zinn)- Synergieeffekte ergeben sich mit dem bereits vorgestellten Chelidonium.